Warum ist die richtige Auswahl der Fragetypen wichtig?
Dies ist Teil 4 unseres Guides zur perfekten Umfrage.
Eine Umfrage ähnelt in vielen Aspekten einem Interview: WAS gefragt wird ist genauso wichtig WIE Fragen gestellt werden. Bei der Erstellung von Umfragen geht es deshalb oft um den Ton der Fragestellung sowie um das richtige Format, die entsprechenden Inhalte zu erfragen.
Als Hilfestellung, welches die richtigen Fragetypen für deine Umfrage sind, dient die folgende Frage:
Soll die Umfrage in einem strukturierten, semi-strukturierten oder freien Format aufgebaut werden?
1. Strukturiertes Format
Ein strukturiertes Format bindet Teilnehmer an ein sehr eng definiertes Muster - die Fragen sind sehr detailliert und lassen wenig Spielraum für andere oder eigene Ideen des Teilnehmers. Dieses Format ist besonders hilfreich, wenn der Umfrageersteller bereits ein relativ gutes Verständnis über das zu untersuchende Thema erworben hat und einschätzen kann, ob seine Fragen relevant und zutreffend sind. Die Antworten sind meist quantitativer Natur und geprägt von Skalen und Matrizen. Ein weiterer Vorteil von strukturierten Umfragen ist, dass sie oft einfacher auszuwerten sind, vor allem, wenn es das Ziel ist, eine statistische Analyse durchzuführen.
2. Freies Format
Im Kontrast zu eng strukturierten Umfragen stehen offene Fragebögen. Diese werden beispielsweise genutzt, wenn man sich zunächst einen groben Überblick über ein bestimmtes Thema verschaffen möchte. Eine andere Anwendung für diese Struktur ist, wenn man sich bewusst das Wissen oder die Ideen von Teilnehmern zu nutzen machen möchte und deren Kreativität fordert. Oft geht es hierbei um eine kreative Ideengenerierung, zum Beispiel bei der Findung eines Produkts- oder Unternehmensnamens. Die Antworten sind hierbei meist qualitativer Natur und werden oftmals als Textfelder abgefragt. Dieses Umfrageformat kann jedoch auch einfach dazu genutzt werden, sich einen Überblickes zu einem Thema zu verschaffen, zum Beispiel als Vorstudie zur Vorbereitung einer finalen Umfrage.
In der Praxis bauen viele Umfragen auf einen Mittelweg in Form eines semistrukturierten Formats, meist mit einer Übergewichtung von strukturierten Fragetypen, da diese einfacher und schnelle für statistische Auswertungen nutzbar sind.
Tipp: Die Auswahl der konkreten Fragetypen sollte eng anhand der oben aufgeführten Differenzierung zwischen einem strukturierten und freien Umfrageformat angelehnt werden. Bei strukturierten Umfragen sollten die Fragen einen engen Leitfaden durch die Auswahlmöglichkeiten der Antworten geben. Hierfür sind vor allem Fragetypen wie Multiple-Choice-Fragen oder Bewertungsskalen nützlich. Bei einer offenen Struktur sollte die Umfrage so wenig wie möglich bestimmte Antworten oder Meinungen vorgeben. Hierfür sind deshalb vor allem Textboxen und Freitextfelder nützlich.
